Filmprogramm


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Neue Filme aus Spanien

 

Tarde para la ira
The Fury of a Patient Man

Ein Film von Raúl Arévalo
Spanien 2016 | 92 Min. | OmeU

Curro saß acht Jahre in Haft, weil er an einem Überfall auf ein Juweliergeschäft beteiligt gewesen war. Nun wird er aus dem Gefängnis entlassen und möchte mit seiner Freundin Ana und dem gemeinsamen Kind ein neues Leben anfangen. Als Curro aber den ihn unbekannten José trifft, wird ihm schnell klar, dass das mit dem ruhigen Leben nicht so einfach sein wird. Die Männer werden zusammen eine außergewöhnliche Reise unternehmen, die die Geister der Vergangenheit heraufbeschwören und sie in eine abgrundtiefe Rachsucht fallen lassen wird.
Tarde para la ira ist das beeindruckende Erstlingswerk des bekannten Schauspielers Raúl Arévalo. Ein brillanter Thriller, der in der Sektion Orizzonti auf dem diesjährigen Filmfestival in Venedig seine Premiere hatte (Preis für die beste Schauspielerin) und auf dem Filmfestival in Toronto lief.

Do 1.12., 20.00 h, TÜ Arsenal

ERÖFFNUNGSFILM

 
 

El rey tuerto
The One-Eyed King

Ein Film von Marc Crehuet
Spanien 2016 | 87 Min. | OmeU

David, ein abgestumpfter Bereitschaftspolizist, hat vor kurzem einen Demonstranten mit einem Gummigeschoss verletzt. Seine Frau Lidia lädt ihre alte Freundin Sandra und den Partner Ignasi zum Abendessen ein. Ignasi ist Dokumentarfilmer und hat bei einer Demo ein Auge verloren.
Und so beginnt ein Abend, der sich an ideologischen und intellektuellen Tauschabschlägen überbietet und an bitterer sozialer und wirtschaftlicher Kritik nicht spart. "El Rey Tuerto" ist die Spielfilm-Adaption des hochgelobten, gleichnamigen Theaterstücks von Marc Crehuet – eine bittere Komödie über den Unmut in der Gesellschaft auf Grund der armseligen politischen Führung, der prekären wirtschaftlichen Lage und der Tatsache, dass soziale Errungenschaften und Freiheiten dem ökonomischen System untergeordnet werden.

Sa 3.12., 20.00 h, TÜ Arsenal
Mi 7.12., 20.00 h, S Delphi

 
 

Rumbos
Night Tales

Ein Film von Manuela Burló Moreno
Spanien 2016 | 93 Min. | OmeU

An einer heißen Sommernacht in Barcelona schweifen mehrere Personen durch die Stadt.
Zwei Jugendliche suchen das Abenteuer in einem roten Cabrio, ein Taxifahrer, der an die wahre Liebe glaubt, wird plötzlich enttäuscht. Und dann ist da noch eine verlassene Frau, ein Sanitäter, der nicht vergessen kann, ein LKW-Fahrer der sich erstmals verliebt hat, in eine Frau mit einer traurigen Vergangenheit, ein Liebhaber mit langer Erfahrung und eine Ehefrau, die nicht mehr warten will.
Eine eindrucksvoll konstruierte Geschichte über Träume, Frustrationen, Wünsche und Sehnsüchte von Menschen, die erst spät merken, dass ihre Lebensgeschichten zusammenfließen .

Di 6.10., 20.00 h, TÜ Arsenal

 
 

El destierro
Die Verbannung

Ein Film von Arturo Ruiz Serrano
Spanien 2015 | 87 Min. | OmeU

In Spanien wütet der Bürgerkrieg, in den Madrider Bergen herrscht verschneite Einsamkeit. Teo, ein angehender Priester, wird in dieser unwirtlichen Gegend an ein verlassenes Überwachungsfort abkommandiert, wo er zusammen mit dem bereits stationierten Silverio Monate lang Wache für die Franco-Armee halten soll. In der Enge ihres Quartiers entwickeln sich Spannungen, die verstärkt werden, als sie Zoska bei sich aufnehmen, eine verwundete Kämpferin der Internationalen Brigaden, die sie eigentlich sofort erschießen müssten. Arturo Ruiz Serrano inszeniert das intensive Beziehungsdrama in klaustrophobisch schöner Kulisse.

Fr 2.12., 20.00 h, TÜ Arsenal
Di 6.12., 21.45 h, TÜ Arsenal

 
 

Ad ventum (Hacia el viento)

Ein Film von Bárbara Mateos
Spanien 2016 | 68 Min. | OmeU

In der Sierra de Brejeira (Portugal) ist die Korkgewinnung die Haupteinnahmequelle einer Region, die die höchste Selbstmordrate Portugals vorweist. Hier leben die Einheimischen, meist alte Menschen in armen Verhältnissen, friedlich mit den neueingewanderten Ausländern zusammen, die das stressige Leben in mitteleuropäischen Großstädten hinter sich gelassen haben, um ein Dasein jenseits des kapitalistischen Strudels zu führen. Jeder Bewohner lebt versunken in seiner eigenen Einsamkeit. Einige finden in dieser Gegend ihr persönliches Paradies, für Andere ist es das Ende ihres Lebens. Ad Ventum gibt uns einen Einblick in die verschiedenen Ausprägungen der Vereinsamung in unseren Gesellschaften – die gewählte und die gezwungene Isolation, die verschiedene Wesenszüge aufweisen, je nachdem, wie die Menschen mit ihrer Umgebung in Beziehung treten.

So 4.12., 18.15 h, TÜ Arsenal

 
 

Palmeras en la nieve
Palmen im Schnee


Ein Film von Fernando González Molina
Spanien 2015 | 163 Min. | OmU

Jahr 1954, auf einer Kakaoplantage in Äquatorial-Guinea: Hierher zieht von Huesca im nördlichen Spanien Kilian mit seinem Bruder Jacobo, um den vakanten Posten des Aufsehers zu übernehmen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten ist Kilian begeistert von Land und Aufgabe und verliebt sich bald in die schöne Einheimische Bisilia. Jahrzehnte später stöbert Jacobos Tochter Clarence im Nachlass des Onkels, findet Hinweise auf die geheime Liebesgeschichte und reist nach Guinea, um der Sache nachzugehen. Palmeras en la nieve, eine Literaturverfilmung des gleichnamigen Romans von Luz Gabás, ist Spaniens aufwändigste und teuerste Filmproduktion des letzten Jahres, mit grandiosen Bildern einer exotischen Welt vor dem Hintergrund der Befreiung Äquatorialguineas aus der Kolonialherrschaft Spaniens.

So 4.12., 15.00 h, TÜ Atelier
So 4.12., 18.30 h, S Delphi

 
 

Zonda, folclore argentino

Ein Film von Carlos Saura
Spanien, Argentinien 2015 | 89 Min. | OmU

Von der Pampa über die Wälder Patagoniens, von der Welt der Mapuche bis hin ins Reich der Gauchos, vom Hochland in die Dörfer und Städte Argentiniens: Wie der Zonda, der heiße trockene Wind aus dem Nordwesten, so stürmt auch Carlos Saura mit Liedern und streng choreografierten Tänzen in einen Farbenrausch durch ein malerisches, sinnliches Zeitgemälde der argentinischen Folklore, auch wenn alles im Studio nahe Buenos Aires passiert, einem wie aus der Zeit gefallenen Ort. Fünf Jahre nach „Flamenco“ erzählt Spaniens Meisterregisseur in seinem neuen Film von der Vielfalt der argentinischen Musik mit Baguala, Chalambo, Chacarera, Chamamé, Vidala oder Gato und damit von der Vielfalt der Gesellschaft mit ihren indigenen, spanischen, italienischen und jüdischen Wurzeln (um nur einige zu nennen).

Fr 2.12., 22.00 h, TÜ Arsenal

 
 

El olivo
Der Olivenbaum

Ein Film von Icíar Bollaín
Spanien, Deutschland 2016 | 98 Min. | OmU

Alma ist Anfang 20, rebellisch und impulsiv. Ihre ganze Liebe gilt ihrem Großvater, der nicht mehr spricht, seit die Familie vor Jahren gegen seinen Willen den uralten Olivenbaum verkauft hat, und langsam im Nebel des Alters zu verschwinden droht. Alma beschließt zu handeln: Sie will den Olivenbaum nach Hause zurückholen, um so dem Großvater seinen größten Wunsch zu erfüllen. Doch der Baum steht längst als Symbol für Nachhaltigkeit eingetopft im Atrium eines Düsseldorfer Energiekonzerns. Mit emotionaler Wahrhaftigkeit und tragikomischem Humor erzählt „El Olivo“ die Geschichte einer jungen Frau, die auszieht, das Unmögliche zu versuchen: Eine Reise, die niemanden unberührt lässt, am wenigsten sie selbst.

Do 1.12., 18.00 h, TÜ Arsenal

 
 

Julieta

Ein Film von Pedro Almodóvar
Spanien 2016 | 100 Min. | OmU

Julieta (Emma Suárez) führt mit ihrem Lebensgefährten Lorenzo (Darío Grandinetti) eine glückliche, scheinbar gefestigte Beziehung. Doch gerade als das Paar Madrid verlassen und nach Portugal ziehen will, erreicht Julieta eine Nachricht: Zum ersten Mal seit Jahren bekommt sie ein Lebenszeichen ihrer Tochter Antía, die einst, mit 18 Jahren, verschwand, vor ihrer Mutter flüchtete, vor den Erinnerungen an einen schweren Verlust. Eigentlich hatte Julieta geglaubt, den Verlust ihrer Tochter verarbeitet zu haben, doch nun reißen alte Wunden aufs Schmerzlichste wieder auf. Sie bleibt in Madrid zurück, streift durch die Stadt, sucht Orte der Erinnerung an Antía auf und beginnt sich zu erinnern…
Julieta wurde von der Spanischen Filmakademie in das Rennen um den Oscar 2017 geschickt und ist in drei Kategorien (u.a. Beste Regie) für den Europäischen Filmpreis nominiert.

Do 1.12., 22.00 h, TÜ Arsenal
Mo 5.12, 18.00 h, TÜ Atelier

 
 

Ma Ma

Ein Film von Julio Médem
Spanien 2015 | 123 Min. | OmU

Magda (Penélope Cruz), Mutter eines kleinen Sohnes, verliert nach der Krebsdiagnose zwar eine Brust, doch sie findet dafür etwas anderes: Eine neue Liebe. Sie stürzt sich in ein neues Leben und vermag es dabei, allen, die ihr auf ihrem Weg begegnen, Hoffnung und Freude zu schenken. Eine Geschichte über die Schönheit des Lebens und die unermessliche Liebe für die eigenen Kinder, die bis und über den Tod hinaus geht. Seine Festivalpremiere feierte MA MA beim Toronto International Film Festival 2015.

Sa 3.12., 22.00 h, TÜ Arsenal

 
  500 Jahre Hieronymus Bosch  
 

El Bosco, el jardín de los sueños Hieronymus Bosch, Garten der Lüste

Ein Film von José Luis López-Linares
Spanien 2016 | 84 Min. | OmU

Anlässlich der Ausstellung “El Bosco. La exposición del V centenario” im Prado-Museums, der weltweit wichtigsten Schau über Hieronymus Bosch, hat die weltberühmte Pinakothek diesen Film über sein bedeutendstes Werk, den „Garten der Lüste“, produziert. Seit 500 Jahren fasziniert Hieronymus Boschs berühmtes Gemälde „El jardín de las delicias“ seine Betrachter immer wieder aufs Neue. Historiker, Philosophen, Wissenschaftler, Restauratoren, Kuratoren und Künstler wie der Schriftsteller Salman Rushdie oder der Komponist Ludovico Einaudi laden uns ein, die unendlich vielfältigen Aspekte und Deutungsmöglichkeiten eines der bildgewaltigsten Werke der Kunstge-schichte zu entdecken. Ein ebenso farbenprächtiger wie spannender Trip in die rätselhafte Welt eines rätselhaften Künstlers, unterlegt mit einem soghaften Soundtrack, der von Bach bis Lana del Rey reicht und die Zeitlosigkeit von Boschs Meisterwerk auch musikalisch eindrucksvoll unterstreicht.

Di 6.12., 18.00 h, TÜ Atelier

 

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